Das Wesen einer Verbindung ist fast immer untrennbar mit Traditionen verbunden. Teils ergibt sich dieses schon aus der Tatsache, dass die Verbindung vor langer Zeit gegründet wurde, oft vor Jahrhunderten, und dass in der Gründungserklärung eine Wertevorstellung und ein Ehrbegriff formuliert wurde, der auch für die Folgenden so akzeptabel war, dass die Verbindung am Leben erhalten wurde. Wer einer Verbindung beitritt, ist sich darüber im klaren, dass er konfrontiert wird mit und Stellung beziehen muss zu Themen wie Ehre, Treue, Freundschaft, Respekt und … ja, auch zum Vaterland.

Dass sich heute nicht mehr die selben Inhalte mit diesen Begriffen verbinden wie zu Kaisers Zeiten oder im 3. Reich, ist doch nur normal. Die Tatsache, gewisse ethische Maßstäbe in Beruf und Privatleben anzulegen, kann wohl kaum Gegenstand von Kritik oder Spott sein – zumindest nicht für seriöse Menschen.

Zur Erinnerung: ohne den engagierten Kampf couragierter Bürger, allen voran die Verbindungen – Burschenschaften, Landsmannschaften, Corps – während vieler Jahre des 19. Jahrhunderts und nach dem ersten Weltkrieg um die Einigung Deutschlands und die Schaffung eines demokratischen deutschen Staates, sähe unser Deutschland heute sicherlich anders – bestimmt aber nicht besser – aus.

Tradition bedeutet: Weitergabe des Feuers und nicht Anbetung der Asche.

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